EMPHATISCHE LEKTÜREN: BENN

Zum dritten Mal findet in diesem Sommersemester das von Thomas Hettche geleitete Seminar „Emphatische Lektüren“ am Institut für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Berlin statt, in Kooperation mit dem LCB Berlin und gefördert von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V.
Die Veranstaltungsreihe beschäftigt sich jeweils mit einem kanonischen Erzählwerk, in diesem Jahr sind das die kurzen Prosastücke Gottfried Benns, in deren Mittelpunkt der Arzt Dr. Rönne steht, zwischen 1913 und 1923 entstanden und zuerst als „Gehirne“ in Kurt Wolffs „Der jüngste Tag“ publiziert. Und wie stets sind vier Autoren eingeladen, ihre eigene Lektüre in Essays festzuhalten und dann mit den Studenten zu diskutieren. Diesmal sind das Lukas Bärfuss, Durs Grünbein, Sabine Scholl und Katharina Schultens.
Doch natürlich ist in diesem Jahr alles anders. Öffentliche akademische Veranstaltungen sind abgesagt. Das Seminar findet nicht statt. Aber die Texte der vier eingeladenen Autoren gibt es. Und eine Diskussion mit den vieren über Benn wird es auch geben:
Thomas Hettche / Emphatische Lektüren: Benn
Mit Lukas Bärfuss, Durs Grünbein, Sabine Scholl und Katharina Schultens
29.5. / 18 Uhr
 

Masterpräsentationen am Fachgebiet Literaturwissenschaft

Einladung
Zu den öffentlichen Präsentationen und Diskussionen der folgenden Masterarbeiten

am Freitag, den 18. Oktober 2019:

10.00-11.00 Uhr: Johanna Eichenauer
„Die Welt in Formen und Zeichen. Abstraktion im Kontext anthropologischer und ästhetischer Überlegungen bei Wilhelm Worringer und Max Bense“

11.30-12.30 Uhr: Elena Meshkova
„Sprache der Mimik und Lesbarkeit des Gesichts. Das Facial Action Coding System (FACS) in der Geschichte der Emotionsforschung“

14.00-15.00 Uhr: Alexander Soytek
„Diskurs und Information. Foucaults Exzerpte zur Informationstheorie, 1948-1970“

15.00-16.00 Uhr: Nils Steenbock
„Wie Künstliche Intelligenz Sprache verändert – Textroboter im Journalismus“

Ort: Hauptgebäude der TU Berlin, Raum H 3008
Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin

Die Präsentationen dauern jeweils 30 Minuten, daran schließt sich je eine 30-minütige Diskussion an.

„Das Insektensterben. Wissen Wissenschaft Politik.“

PD Dr. Peter Berz (HU Berlin) 

Gastvortrag im Rahmen des Kolloquiums „Kulturen des Wissens“ am 01.07.2019, 16-18 Uhr in Raum H 2038

Schwund und Verschwinden von Insekten aller Ordnungen, in der Luft, auf dem Wasser, im Boden, ist seit Sommer 2017 ein öffentlicher, politischer Diskurs geworden. Fachgespräche, Ausschußdebatten, Anfragen zum Insektenschwund (die letzte, noch unbeantwortete, ist vom 10. April 2019: Drucksache 19/9240) operieren im Interface von Wissenschaft und Politik. Es geht um die Politik einer „wissenschaftlichen Tatsache“. Deren Entstehung aus den Dispositiven Individuum/Art oder Biomasse ist tief in die Geschichte entomologischen Wissens und ihrer Kulturtechniken versenkt, des Fangens und Sammelns etwa. Ein wissenschaftliches Argument, in vivo oder aufgespießt, wird daraus auf dem state of the art nur durch Rückbindung in silico: durch data science im Horizont von digital ecologies, die bald alle humanities werden abgelöst haben. Die Ursachen aber des Insektenschwunds sind so verzweigt, daß sie unsere gesamte Seinsweise unter hochtechnischen Bedingungen angeht: Energie, Essen, Bauen. Es scheint immer klarer zu werden, daß die unaufhörlich steigende Differenzierung der Technosphäre, also Technodiversität, einen Output hat: Entdifferenzierung in der Biosphäre, also sinkende Biodiversität.

Emphatische Lektüre: Wilhelm Raabes „Zum wilden Mann“ oder Was heißt Realismus?

Bild könnte enthalten: Text

Lesen ist eine Schnittstellenkunst, die zweierlei erst erzeugt, den Text und seine Leser·innen. Nur, wenn letztere sich lesend selbst in die Waagschale werfen, als ganze Personen mit allen Vorurteilen, Sehnsüchten und Wünschen, realisiert sich für sie ein literarischer Text in seiner Wahrhaftigkeit und seine Lektüre ergibt mehr als ein Geschmacksurteil. Zum zweiten Mal bietet Thomas Hettche, Honorarprofessor an der TU Berlin, sein Seminar »Emphatische Lektüren« an, das auf eine solche Lesepraxis zielt, die in unserem medialen Zeitalter zunehmend verloren zu gehen droht. Stand vor einem Jahr Heinrich von Kleists Novelle »Das Erdbeben in Chili« auf dem Programm, so ist es 2019 Wilhelm Raabes Erzählung »Zum wilden Mann«. Vier Schriftsteller·innen haben auf Einladung Thomas Hettches exklusiv Essays, Weiter- oder Umschreibungen zu dieser Erzählung verfaßt, die sie im Seminar vortragen und mit den Studierenden diskutieren werden: Jakob Nolte, Sibylle Lewitscharoff, Monika Rinck und Ingo Schulze. Am Vorabend des Seminars stellen die vier und Thomas Hettche ihre Lektüre im LCB der Öffentlichkeit vor.

Eine Veranstaltung mit Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V.

Wann: Freitag, den 05. Juli 2019 ab 19:30 Uhr

Wo: Litararisches Colloquium Berlin
Am Sandwerder 5, 14109 Berlin

Eintritt: 8 € / 5 €

Ankündigung Facebook
Ankündigung LCB

„Deep Learning als Herausforderung für die Digital Humanities“

PD Dr. Burkhard Meyer-Sickendiek (FU Berlin), Dr. Hussein Hussein (FU Berlin) 

Gastvortrag im Rahmen des Kolloquiums „Kulturen des Wissens“ am 20.05.2019, 16-18 Uhr in Raum H 2051

Bis ungefähr 2014 konzentrierten sich die „Digital Humanities“ primär auf die Schaffung, Verbreitung und Nutzung digitaler Editionen und Repositorien. Seit den letzten fünf Jahren ist dagegen ein zweiter, computergestützter und stärker mathematischer Ansatz entstanden, den man als „Computational Humanities“ bezeichnet hat, da er sich weit stärker auf Methoden des sogenannten „tiefen Lernens“ konzentriert. Ein frühes Beispiel sind die Worteinbettungen zur Rekonstruktion von sprachlichen Verbindungen von Wörtern wie etwa word2vec, fastText und GloVe. Unser von Volkswagen gefördertes Projekt „rhythmicalizer“ wendet Methoden des tiefen Lernens in der Literatur- und Kulturwissenschaft an. In diesem Projekt werden poetische Texte der Website „lyrikline“ auf rhythmische Mustern jenseits der klassischen Metrik hin untersucht und klassifiziert, was insbesondere für unser poetologisches Verständnis von moderner und postmoderner Lyrik sowie für deren adäquate Übersetzung wichtig ist. In unserem Vortrag werden wir sowohl feature-basierte als auch neuronale Klassifikationen erläutern, vor allem im Hinblick auf die Nutzung sogenannter „charakter-embeddings“, die ein jeder aus dem eigenen Handy kennt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Kombination von Audio- und Textdaten, was auch für andere Bereiche wie z.B. Film-Dubbing von Interesse ist.

IV.+V. Berliner Zimmer: Montag, den 15. April + 29. April 2019 um 19:00 Uhr

Ort: Séparée des Café »Aufsturz« (Oranienburger Str. 67, 10117 Berlin)

Thema: wie bereits angekündigt, werden sich die beiden kommenden Aprilsitzungen (15.04. sowie 29.04.) in Vorbereitung auf die Weimar Exkursion Anfang Mai mit dem Thema „Archiv“ beschäftigen.

Am nächsten Montag werden wir uns zu gewohnter Stunde und Ort (19 Uhr, Café Aufsturz) mit zwei kurzen Texten von Walter Seitter und Moritz Hiller beschäftigen.

Literatur:
1. Walter Seitter: „Zur Gegenwart anderer Wissen“, in: Michel Foucault/Walter Seitter: Das Spektrum der Genealogie, Bodenheim 1994, S. 94-112.
2. Moritz Hiller, Diskurs/Signal (I). Literaturarchive nach Friedrich Kittler, in: Archiv für Mediengeschichte 2013: Mediengeschichte nach Friedrich Kittler, S. 147-156.

Wir freuen uns auf einen spannenden Auftakt!

Sophia und Lena

“Data Science – Essentials of Data Programming“

„Data literacy“ refers to the ability to handle data in a well-planned manner and to use it consciously. Dealing with data is considered a basic skill today. With the two large competence centers Berlin Big Data Center and Berlin Center for Machine Learning, there are already great prerequisites at the Technical University of Berlin for advancing teaching and research in the field of data science. However, education has so far mainly focused on computer science-related fields. However, researchers in other disciplines must nowadays be able to handle the processing of large amounts of data in order to compete in the global knowledge society. It’s about working effectively and critically with data, collecting and extracting data, creating surveys, transforming data, applying mathematical models to data, and visualizing them. At the same time, the wide field of possible applications offers a new motivation to attract students to the basics of digitization-relevant fields of study such as mathematics and computer science.
The interdisciplinary module „Data Science“ by Prof. Dr. Abedjan is therefore aimed at all students except computer science and teaches basic data science skills. The course consists of a lecture and practical work and will be offered in the summer semester 2019. In the lecture the most important concepts will be introduced, in the practical exercises the students will be introduced to programming exercises. Students learn about best practice approaches to data collection and processing. Furthermore, they are familiarized with the ethical and social aspects of „data science“. For example, controversial examples of the use of data-driven decision-making mechanisms and strategies for avoiding unbalanced data are discussed.
The module is based on the non-computer scientist targeted „Data Literacy“ program of the University of California. The course is obligatory in order to receive the certificate of data competence of the TU Berlin.
The lecture series takes place on Mondays 12-14 in the main building (Straße des 17. Juni 135) in lecture hall H 3010. The introductory event will take place on 08.04.2019. There, the concept and the program of the lecture series will be discussed.
No prerequisites are required for participation. The exam takes place in writing at the end of the semester.
Course page: LSF
All participants must sign up on ISIS and follow the registration instructions there. Please pay attention to all regulations of your study program. The registration for the examination takes place via an electronic examination registration system. In addition, the registered participants must be present in the first event.
Contact: Prof. Dr. Ziawasch Abedjan

abedjan[at]tu-berlin.de

Overview:

· What is data? What is Big Data?

· Causality and Correlations

· Data units: tables and cells

· Data-centric programming concepts

· Control flow and iterations

· Creating a dataset

· Decisions and Uncertainty

· Statistical Models

· Hypothesis testing

· Regression

· Classification

· Combining and transforming datasets

· Ethics and Social Aspects